
über
Mikalojus Konstantinas Čiurlionis, seinerzeit der beste Student am Leipziger Konservatorium, hatte seinen Kommilitonen zufolge ein visuelles Gehör. Im Laufe von 100 Jahren haben die Musikhistoriker dies nur bestätigen können: aus den Klängen seiner Kompositionen steigen Bilder empor und seine Gemälde erzeugen Musik.
Wenn er in den Ferien das Elternhaus in Druskininkai besuchte und durch die Gegend streifte, schrieb M. K. Čiurlionis, dass er die Harmonie der Natur, der Lieder und Legenden unserer Vorväter, ja des ganzen Alls fühlen, sehen und hören könne. Es verwundert uns nicht, dass er sich zu Beginn seines Kunststudiums beklagte, er habe an der Kunstakademie Warschau nicht gelernt, was er sich versprochen hatte. Und das, obgleich er selbst den Willen verspürte, immer nur zu malen, tief einzutauchen in die Kunst und in seinen Gemälden wenigsten einen Teil der Schönheit wederzugeben, die er nicht nur mit den Augen erblickte, sondern mit seinem ganzen Wesen spürte. Der Sonnenuntergang hinter dem Druskonis-See, das Raigardas-Tal, die blühende Landschaften waren für das Genie Čiurlionis nicht nur Bilder, sondern Seelenzustände.
Wenn Sie daher in Druskininkai sind, sollten Sie versuchen mehr über den großen Künstler zu erfahren, den einer seiner Verehrer, der Nobelpreisträger Romain Rolland, als "Christoph Kolumbus eines neuen geistigen Kontinents" bezeichnete.
Besuchen Sie das Čiurlionis-Museum, freuen Sie sich an den Reproduktionen seiner Gemälde, die Sie überall im Kurort finden, besuchen Sie ein Konzert der Reihe "Sommer mit Čiurlionis" und stellen Sie sich vor, wenn Sie beim Zwitschern der Vögel die schönsten Stellen der Gegend um Druskininkai erblicken, wie Čiurlionis all dies gesehen, gehört und gefühlt haben mag.
Bewertung schreiben
Online kommentieren